So nutzen Kriminelle die Corona-Krise im Internet aus

Hacker COVID-19

Die Corona-Pandemie löst bei vielen Sorgen und Ängste aus. Gerade im Internet schlagen jetzt viele Betrüger Profit aus der Lage. Mit Mails, Webseiten und ähnlichen Methoden wird versucht, gutgläubige Nutzer auszunutzen oder zu betrügen.

Die aktuelle Situation rund um COVID-19 steht nun im Fokus von Cyberkriminellen. Viele Menschen nutzen das Internet als Quelle für Informationen. Laut dem auf Cybersicherheit spezialisierten Unternehmen Palo Alto Networks wird dieser Umstand bereits auf breiter Front ausgenutzt. Im ersten Quartal 2020 wurden so über 115.000 neue Domains registriert, deren Name in irgendeiner Form das Wort Corona enthält. Etwa 2000 dieser Webseiten werden von Palo Alto Networks als „bösartig“ bewertet, weitere 40.000 fallen in die Klasse „risikoreich“.

Cyberkriminelle erstellen solche Webseiten, um besorgte Bürger anzulocken. Solche Internetnutzer sind besonders anfällig gegenüber Betrugsversuchen. So werden auf diesem Weg Bank- oder Zugangsdaten abgefischt und im Gegenzug weitere Informationen versprochen. Mitunter infizieren diese Seiten die Rechner der Besucher direkt mit Schadcodes. Beliebt sind auch Webshops, in denen gefragte Gegenstände angeboten werden. Schutzmasken und Desinfektionsmittel zum Beispiel sind mittlerweile schwer zu bekommen. Die Nachfrage im Internet ist ebenso explosionsartig gestiegen und selbst große Händler haben Lieferschwierigkeiten. Betrüger erstellen Fake-Angebote mit sehr günstigen Angeboten. Ausgeliefert werden die Waren hingegen nicht. Ebenso ahmen Betrüger mit diesen Webseiten Apotheken nach und werben mit günstigen Medikamenten. Diese Shops fordern alle eine Zahlung gegen Vorkasse. Spätestens dieser Punkt sollten als Alarmsignal gelten. Seriöse Seiten akzeptieren alternative Zahlungen, beispielsweise den Kauf auf Rechnung.

Ebenso weit verbreitet ist das Phishing via Emails. Grundsätzlich ein altes Prinzip nehmen Phishing-Versuche mit der COVID-19-Krise wieder Fahrt auf. Mails mit Schlagzeilen über Corona sollen die Hemmschwelle senken und Nutzer zum Klicken verführen. Entweder haben diese Nachrichten Anhänge, in denen Schadcodes versteckt sind, oder locken den Empfänger auf präparierte Webseiten. Die Bandbreite reicht von Seiten, auf denen überteuerte und wertlose E-Books zum Thema Corona-Virus angeboten wurden bis hin zu Betrugsversuchen, die direkt auf Zugangsinformationen für das Internetbanking abzielen. Auch Skimmer, die Kreditkartendaten sammeln sollen, werden von Betrügern eingesetzt.

Nicht nur den Experten von Palo Alto Networks sind die gestiegenen Aktivitäten im Bereich der Cyberkriminalität in Zusammenhang mit COVID-19 aufgefallen. Auch Europol und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik warnen vor verstärkten Versuchen, die Sensibilität der Bürger bei diesem Thema auszunutzen. Betrüger schreckten so nicht davor zurück, Webseiten von Behörden zu fälschen, auf denen Unternehmen Soforthilfen versprochen wurden. Auch hier ging es darum, Unternehmern in Not die Bankdaten zu entlocken.

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